Samstag, 19. Oktober 2013

Ein hartes Stück Arbeit, oder: Bild vs. Beatles

Journalismus ist eine harte Arbeit. Jedenfalls wenn man es richtig macht.
Hart ist auch die Arbeit, über die die Beatles einst sangen, bei der sie "schuften wie ein Hund", um am Ende des Tages der Liebsten ein schönes Geschenk zu machen.
Melanie Steck, "Journalistin" bei BILD, dürfte heute Abend keine Geschenke machen. Jedenfalls nicht, wenn sie beim Springer-Verlag nach Leistung bezahlt würde.
Melanie hat heute eine Geschichte veröffentlicht, die mich als "Musikjunky" natürlich brennend interessiert: "Die zehn größten Welt-Hits aller Zeiten".
Dort werden 10 Songs aufgeführt, die von der BILD zu den "größten Welt-Hits" ernannt wurden.

Wie dieses Ranking zustande kommt, erschließt sich  dem Leser leider an keiner Stelle. Spielt hier (und bei BILD ja grundsätzlich) aber mal keine Rolle.
Vermutlich hat sich Melanie einfach ein paar Minuten Zeit genommen und zehn Titel aufgeschrieben, die ihr mal so eben in den Sinn kamen.
Mein Interesse wurde allerdings richtig geweckt, als ich beim achten Platz dieser "Welt-Hits" angekommen bin:

Ausschnitt Bild.de vom 19.10.2013
Die Beatles! Tolle Band.
Wieso dort "A Hard Day's Night" genannt wird, soll hier ja eigentlich keine Rolle spielen. Ich habe allerdings trotzdem mehrere Versuche unternommen, die erfolgreichste Single der Beatles zu ermitteln und nirgendwo taucht dieser Titel auf. Eher würde hier wohl "
I Want To Hold Your Hand" stimmen, der wohl rund 12 Millionen mal weltweit verkauft wurde, während "A Hard Day's Night" "nur" auf rund 3 Millionen Verkäufe kommt.

Viel spannender fand ich das dazu abgebildete Foto, dass mir auf Anhieb irgendwie merkwürdig vorkam.
Das sollen "The Beatles" sein? 
Seit wann spielt "Paul" denn den Bass mit der linken Hand am Griffbrett?
Also mal genauer geschaut.
Der einzige, der Ähnlichkeit mit einem "Beatle" hat, ist der Mann auf der rechten Seite, der mit etwas Phantasie tatsächlich wie John Lennon aussieht.
Schnell ist klar: Das sind nicht die Beatles!
Während alle anderen Künstler dieses "Rankings" mit einem Bild abgebildet sind, dessen Herkunft laut Bildunterzeile eine Nachrichtenagentur ist, fehlt der Hinweis auf eine Quelle bei dem "Beatles-Bild" völlig.
Merkwürdig...
Nun gibt es ja die praktische Funktion "in Google nach diesem Bild suchen". Eine sehr praktische Sache. Einfach mit der rechten Maustaste auf ein Bild klicken und schon sehe ich wo es herkommt.
Und schon stelle ich fest, dass dieses Foto eigentlich zur Seite "Beatles-Musical.com" gehört:
Ausschnitt beatles-musical.com
Also eine Cover-Band der Beatles. OK.
Aber, wie kommt das Bild denn nun in den "Artikel" von unserer Melanie?
Eine Lösung bietet hier möglicherweise die Seite der Veranstaltungsagentur KOKO & DTK Entertainment GmbH. Die sind nämlich Veranstalter einiger Aufführungen des Musicals im nächstem Jahr. 
Und wen haben die als "Sponsor/Präsentatoren" gewinnen können:


Tatsächlich sponsert das Springer-Blatt also diese Musicalveranstaltung.
Und nun meine Vermutung: Der Veranstalter stellt der BILD zu Werbezwecken lizenzfrei dieses Foto zur Verfügung. Und die clevere Melanie Steck denkt sich: "Wer das liest ist doof! Das merken die doch nie!" Setzt den Leser statt einem Beatles-Foto einfach das Bild einer Cover-Band vor und spart so ihrem Arbeitgeber teure Lizenzgebühren.
Gar nicht so schlecht.
Und vielleicht bekommt ja die gute Melanie dafür sogar noch einen kleinen Extrabonus. 
Na, dann wird das heute Abend ja doch noch was mit dem Geschenk...

Gutzuwissen


Kurzer Nachtrag: Ist der typische BILD-Leser vielleicht doch nicht so blöde? Ich weiss es nicht genau:

Donnerstag, 19. September 2013

MeinungsBILDung

Am Samstag wird die "BILD" ungefragt Millionen Briefkästen verstopfen, um am Tag vor der Bundestagswahl dafür zu sorgen, dass der Wähler auch sicher das Kreuz an der von Springer gewünschten Stelle macht.
Wie das voraussichtlich aussehen wird, kann man heute schon auf "Bild.de" sehen...
Wer findet den Fehler?
Richtig! Da hat die "Redaktion" eine winzige Kleinigkeit vergessen. DIE LINKE, eine im Bundestag vertretene Partei, taucht in dem "Artikel" gar nicht auf.
In zwei aktuellen Prognosen (Forsa und INSA) wird DIE LINKE stärker als als DIE GRÜNEN gesehen und wären damit die drittstärkste Partei im Bundestag!
Bei "BILD" gibt es diese Partei gar nicht.
Dort ist man eher damit beschäftigt, sicher zu stellen, dass die FDP möglichst gut aussieht, damit die irgendwie über die 5% Hürde kommen.
"Bild Dir Deine Meinung"?
Nun, für mich ist klar: Wenn man beim Springer-Verlag so verzweifelt versucht, DIE LINKE klein zu halten, sollte ich sie wohl wählen...

Gutzuwissen

Donnerstag, 29. August 2013

Mittwoch, 28. August 2013

Freitag, 23. August 2013

Wahlwerbespot Josefa Schmid (FDP), oder: Erotische Versuchung!

Als ich ein kleiner Junge war, bekam ich auf dem Weg von der Grundschule nach Hause, von einem sehr netten Wahlkämpfer der F.D.P. (damals noch mit Punkt zwischen den Buchstaben), einen Kugelschreiber und einen kleinen Schreibblock geschenkt.
Darüber habe ich mich so gefreut, dass ich mir geschworen habe, dieser Partei meine Stimme zu geben, wenn ich denn später mal die Gelegenheit habe, bei der Bundestagswahl selber wählen zu dürfen.


Hätte ich mir das doch damals nur in dem Schreibblock notiert.

Dummerweise habe ich diesen Schwur nämlich vergessen.
Ob es daran lag, dass ich nie in die Einkommensklasse gekommen bin, für die die Politik der FDP gemacht ist? Ich habe es noch nicht mal zum Hotelbesitzer gebracht...

Heute aber, fällt mir mein alter Schwur wieder ein.

Verantwortlich dafür ist Josefa Schmid. Sie ist nicht nur FDP-Landtagskandidatin und Bürgermeisterin von Kollnburg, sondern auch die Interpretin und Autorin dieser wunderschönen gesungenen Liebeserklärung an den Bayrischen Wald.
Dieser traumhaft schöne Song und das passende Video, in dem Natur und eine ordentliche Portion Erotik eine wunderbare Einheit bilden, bringt mich doch tatsächlich dazu, darüber nachzudenken: Sollte ich im September nicht doch endlich mal die FDP wählen?




Ach nöö... Besser nicht!

Gutzuwissen

Anmerkung: Kaum gepostet, schon wieder weg!
Was ist da los? Ist Frau Schmid das Video inzwischen peinlich und sie hat es schnell gelöscht?
Klare Antwort: Nein! 

Nach einigen Recherchen im Netz wird deutlich, das die Begriffe "peinlich" und "Josefa Schmid" nicht direkt zusammen passen. 
Eher hat man das Gefühl in die tiefsten Abgründe der bayrischen Lokalpolitik zu schauen. Als Kurzbeschreibung für Frau Schmid würde wohl am ehesten "Gabriele Pauli reloaded" passen.
Wobei ich Frau Pauli damit vielleicht ein wenig unrecht tue, denn ich finde sie optisch nicht wirklich unattraktiv...

Aber die Parallelen sind halt nicht zu übersehen.



Screenshot abendzeitung-muenchen.de


So ließ sich Frau Schmid von dem Politmagazin "Penthouse" in sehr wenig Kleidung fotografieren. Zur Veröffentlichung kam es dann aber nicht...

Ebenso sind beide ehemalige CSU-Mitglieder, beide flogen aus der Partei und beide kandidierten dann für "freie Wählergruppen".

Das Schamempfinden von Frau Schmid war aber von diesen Fakten noch nicht ausreichend angesprochen.

Nun trat sie nämlich der FDP bei!
Der FDP!

Wer nun gedacht hat, tiefer kann ein Mensch nicht sinken, hat das von mir gepostete Video leider nicht gesehen...

Irrtümlich schrieb ich, das Josefa Schmid auch die Autorin des Stückes ist, das sie im Video zum Besten gab. Diesen Eindruck gewann ich aus der Beschreibung zum Video, der mir dieses suggerierte.

Mein Fehler!

Hier habe ich nicht weiter recherchiert. Leider ist mir auch das Gesamtwerk von Rainhard Fendrich nicht bekannt. Sonst hätte ich natürlich gemerkt, das das Stück "Bergwerk" von Josefa im Original eigentlich "Wia a Bergwerk" von Herrn Fendrich ist.

Frau Schmid allerdings wird das wohl gewusst haben.

Und, als politisch aktiver Mensch, sollte sie auch den Begriff "Urheberrecht" schon mal gehört haben.

Damit sind wir nämlich beim Grund der Sperrung des Videos. 

Nun beschäftigt sich die Rechtsabteilung von Rainhard Fendrichs Plattenlabel mit dem Video, da sie wohl im Vorfeld nicht über die Verwendung des Songs zu Wahlkampfzwecken informiert wurden. Blöde Sache...

Blöd auch für mich, weil ich mal wieder ein Video gepostet habe, dass kurz darauf gesperrt wurde...

Findichgut: Wahlspot-Analyse (Angela Merkels Wahlwerbung)

Tolle Analyse eines CDU Wahlwerbespots.
Was sagt Angela Merkel (die von vielen liebevoll "Mutti" genannt wird, zum Glück habe ich eine eigene...) und was bedeuten ihre Worte in Wirklichkeit?
Sehenswert!



Gutzuwissen

Dienstag, 9. April 2013

Webtipp: Lothar hält...

Lothar Matthäus ist irgendwie ein lustiger Typ.
Zwar häufig eher unfreiwillig, aber auf jeden Fall kultig...

Neulich begrüsste er die Besucher seiner Facebookseite mit einem netten Blumenstrauss:
Sicher nett gemeint, aber irgendwie doch auch wieder dezent lächerlich. So wie er halt gerne in der Öffentlichkeit auftritt.

Böse wie "das Internet" nun mal ist, entwickelte sich daraus schnell ein humorvoller Trend: 


Angelehnt an eine schon ältere Seite, http://kimjongillookingatthings.tumblr.com/
auf der der ehemalige Nordkoreanische Staatschef Kim Jong-Il gezeigt wird, wie er "Dinge anschaut", wird hier gezeigt, wie "Loddar" Dinge hält. Mit mehr oder weniger gelungenen Fotomontagen.
Auch ich habe da mal schnell eine gebastelt. Leider fällt mir beim besten Willen kein Titel für das Bild ein. Deshalb behalte ich das Bild auch hier auf meiner Seite...


Gutzuwissen

SPIEGELBILD: Spiegel feuert Chefredakteure

Heute teilte der SPIEGEL-Verlag mit, dass er sich mit sofortiger Wirkung von seinen Chefredakteuren, Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron getrennt hat.
Ein Blick auf das aktuelle Titelbild des SPIEGEL, lässt bei mir allerdings eine Frage aufkommen: Warum erst heute und nicht bereits gestern, am Montag, als das Heft erschienen ist?

Feinsinniger SPIEGEL Titel Ausgabe 15/2013
Um die berufliche Zukunft der Beiden, muss man sich vermutlich keine Sorgen machen. 
Die "BILD" wird die Zwei wohl mit Kusshand nehmen. Immerhin ist es den Ex-Chefs vom SPIEGEL gelungen, die bereits von dem Springer-Blatt bekannte Bezeichnung des "Irren-Kim" noch durch eine Priese dezenten Sexismus zu ergänzen. Und sogar Gunter Sachs hat es auf den Titel geschafft. Respekt! Das ist Qualitätsjournalismus vom Feinsten...

Gutzuwissen

Samstag, 6. April 2013

Leave me alone, oder R.I.P. Michael Jackson

Obwohl sich ein Vergleich zwischen Prince und Michael Jackson ja eigentlich verbietet, weil die Beiden ja nun doch künstlerisch recht unterschiedliche Wege gegangen sind, gibt es ja bekanntlich ein paar Schnittstellen, an denen das Schicksal die Beiden zusammengeführt hat.

Neben der vermutlich bekannten Geschichte rund um "Bad" gibt es ausgerechnet beim tragischen Tod von Michael Jackson wieder einige Verbindungen.

Aktuell geht die Nachricht durch die Medien, das Prince als Zeuge in einem Prozess auftreten soll, den die Familie Jackson, gegen den Konzertveranstalter AEG führt.

AEG (Anschutz Entertainment Group) war der Veranstalter der geplanten "This is it" Tour, bei der Michael Jackson letztlich fünfzig mal in der O2 Arena in London auftreten sollte.
Beworben wurde die Show mit den Worten: "The biggest audience ever to see an artist in one city", "The most amount of people to attend a series of arena shows".

Diesen Rekord hatte bis dahin jemand anders inne: Prince, der zwei Jahre zuvor 21 mal in der selben Arena aufgetreten war. Veranstaltet übrigens auch durch die AEG.
Ob diese 21 Shows nun der Grund waren, das Jackson & die AEG aus den ursprünglichen geplanten zehn Shows dann fünfzig machten, wissen wohl nur die Beteiligten.

Jedenfalls gibt die Familie Jackson der Firma AEG nun die Schuld am Tode von Michael Jackson. Sie hätten ohne Rücksicht auf den Gesundheitszustand Michael Jackson zu diesem extrem anstrengendem Konzertmarathon gedrängt.
Und Prince soll, da er mit der AEG selber schlechte Erfahrungen gesammelt hat, gegen die Agentur aussagen. So wünscht es die Familie Jackson.

Meine Meinung dazu?

AEG ist ein knallharter Player im Haifischbecken der Entertainmentindustrie. Das ist kein Geheimnis. Erst recht nicht bei den Künstlern, die sich auf einen Deal mit dieser Firma einlassen.
In wie weit so eine Firma verantwortlich ist für die Schäden, die ihre Veranstaltungen bei den Beteiligten verursachen, kann man sicher diskutieren.
Dabei sollte man aber bedenken, dass die Grundlage für die Verbindung zwischen Veranstalter und Künstler ein Vertrag ist.
Ein Vertrag, der also von beiden Seiten unterschrieben wird. 

Was mir im Falle Jackson vs. AEG allerdings richtig bitter aufstößt, ist die Rolle der Familie Jackson:

Die klagen also angeblich auf Schadensersatz in Höhe von bis zu 31 Milliarden Dollar!
31 Milliarden Dollar, die durch den Tod von Michael Jackson nicht mehr eingenommen werden können.

Die Geldgier von AEG ist also Schuld am Tod von Michael Jackson...

Was aber ist mit der Geldgier der Familie Jackson?

Wo war die Familie, als Michael Jackson noch lebte? Der Gesundheitszustand ihres "Goldjungen" kann der Familie doch nicht entgangen sein?



Dieser Prozess ist ein weiterer Meilenstein in der tragischen "Michael Jackson Story"
Ein extrem talentierter Performer, der der Welt einige sensationelle Songs abgeliefert hat, der aber an irgendeinem Punkt seines Lebens völlig falsch abgebogen ist.

Ich habe Prince immer dafür bewundert, dass er in erster Linie seine eigene künstlerische Linie vertreten hat und den kommerziellen Erfolg dahinter gestellt hat. Es gibt genügend Entscheidungen von Prince, die unter Marketing-Aspekten eine einzige Katastrophe waren. Als Beispiel sei hier nur die Namensänderung in den 90'er Jahren genannt.


Bei Michael Jackson wirkte das leider anders. Nachdem er 1982 mit "Thriller" das erfolgreichste Album aller Zeiten veröffentlicht hat, schien er zu versuchen "schneller, höher, weiter", immer ganz vorne zu sein.

Das dieses Streben letztlich für seinen Tod mitverantwortlich war, kann wohl niemand bestreiten.


Ich finde, es ist endlich Zeit, Michael Jackson die Ruhe und den Frieden zu geben, den er zu Lebzeiten wohl nicht hatte.


R.I.P. MICHAEL JACKSON

Dies sollte auch die Familie Jackson beachten.

Prince wird wohl, nach neusten Meldungen, nicht bei dem Prozess aussagen. Das ist gut und richtig,

Gutzuwissen





Freitag, 1. März 2013

Prince in Montreux: Die Tickets sind da!!!!!

Nun kann man es also schon förmlich mit den Händen spüren: 


Vom 13. bis zum 15. Juli spielt Prince beim Jazz Festival in Montreux!
Drei Tage Prince hintereinander. Drei Tage! 
Nachdem die Bestellung der Tickets im Internet erstaunlich gut geklappt hat, sind nun endlich auch die Tickets für alle drei Shows eingetroffen. Ich bin also wirklich dabei...