Donnerstag, 21. Juli 2011

Findichgut: DER SPIEGEL Archiv und "W3"

Ein spannender Blick in die Vergangenheit: "Der Spiegel" berichtet im Dezember 1994 über dieses neue World Wide Web, oder wie wir Experten sagen: "W3".
Eine nette Zeitreise, wie übrigens vieles, was man so in den alten "Spiegel" Ausgaben nachlesen kann.
Alle Ausgaben seit 1947 kann man dort kostenlos anschauen und so in vergangene Zeiten rasen.
Wer findet z.B den Artikel über den "amerikanischen Schlagersänger" Elvis Presley?



Gutzuwissen

Donnerstag, 14. Juli 2011

Mit meinen Augen: 13.07.2011 Prince & The New Power Generation in Esch/ Luxemburg

Selbst ein "schlechtes" Prince Konzert ist noch um Klassen besser, als das, was die meisten anderen zu bieten haben...
Es ist kein leichter Weg, wenn man sich entscheidet, dem lila Prinzen auf seinen künstlerischen Wegen zu folgen.
Als ich mir vor 25 Jahren das erste Prince Album kaufte, war ich so erschlagen von der unglaublichen Vielseitigkeit dieses Mannes, dass ich beschloss, meine eigenen musikalischen Experiment aufzugeben, weil ich erkannte, dass meine eigenen Fähigkeiten unendlich weit von dem entfernt sind, was ich da zu hören bekam.
Leicht war das nicht, plötzlich zu erkennen, was man doch selber für ein Stümper ist...  
Auf der anderen Seite wird man natürlich dadurch entschädigt, dass einem der Künstler immer wieder neue Horizonte eröffnet.
Dieses Spannungsfeld aus Leiden und Glücksgefühlen bestimmte auch den Tag, an dem Prince sich die Ehre gab, ein Gastspiel in Luxemburg zu geben.
Als mein Engel und ich die Information erhielten, das Prince in Luxemburg spielen würden, war es keine Frage: Da sind wir dabei!
Es folgte das übliche Zittern beim Versuch, über das Internet die begehrten Tickets zu erwerben: Wird der Server durchhalten? Werden wir es schaffen, in den "Golden Circle" zu kommen, um dem Ereignis möglichst nahe zu sein?
Diesmal klappte es.
Der Veranstaltungsort in Luxemburg, die "Rockhal" in Esch-sur-Alzette, ist rund 270 km von meinem Wohnort entfernt.
Ungefähr auf halbem Weg dorthin, lebt meine Mutter, der wir bei der Gelegenheit natürlich kurz einen Besuch abstatteten.
Während ich dort eigentlich meine Mutter, Kaffee und Kuchen genießen wollte, musste ich mich mit einem schwerwiegendem Problem beschäftigen: Mein "HTC Desire", das ich auch zur Navigation nutze, weigerte sich, mir eine Routenführung nach Luxemburg zu erstellen.
Ich ging zunächst davon aus, dass es hier irgendein Problem mit der "Google-Maps" Software auf meinem Android gibt. Das kann schon mal vorkommen und ist eigentlich kein großes Problem, weil man im Zweifel die Software einfach neu herunterladen kann und damit alles wieder OK ist.
Allerdings lebt meine Mutter sehr abseits von jedem Mobilfunknetz!



Viel Natur - wenig Funknetz
So musste ich ewig durch die Gegend "spazieren" bis ich endlich einen Punkt gefunden hatte, an dem mir mein smartes Telefon endlich ein Netz signalisierte.
Nun konnte ich also die 7 Megabyte grosse Datei herunter laden. Und siehe da: Ich bekam immer noch keine Navigation nach Luxemburg!
Inzwischen weiß ich, dass die Google Navigation in Luxemburg einfach noch nicht zur Verfügung steht (immerhin ist die Software ja noch im Beta Stadium). Ich werde in Zukunft bei Reisen ins Ausland also besser vorher mal prüfen, ob das mit der Navigation überhaupt klappt.
Nun mache ich mich gerne darüber lustig, dass Frauen in ihren Taschen immer alles dabei haben, was sie für jeden auch noch so abwegigen Fall brauchen könnten.
Und tatsächlich hatte mein Engel ein "Ersatznavi" in der Tasche! Zwar nicht mehr mit der neuesten Software, aber immerhin... 
Werde also in Zukunft etwas weniger Bemerkungen in dem Stil: "Erwartest Du einen Angriff der Ausserirdischen?" machen...

Der Veranstaltungsort liegt in einem ehemaligem Industriegebiet, dass zur Zeit wohl tüchtig umgestaltet wird. Moderne Bürogebäude, Kinos und Gastronomie versuchen die Aufmerksamkeit der Besucher von den Industrieruinen auf sich zu lenken. Die Zufahrt zu dem Gelände lebt irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft. Und vernünftige Hinweisschilder sind wohl erst für die Zukunft geplant. 














Nachdem wir das Areal endlich gefunden hatten, war ich dann doch schnell wieder beeindruckt. Denn so mies die Anfahrt war, so großartig war der zentrale Parkplatz, von dem aus man bequem zur Halle gehen konnte. Der war mit Euro 2,50 recht fair im Preis, wenn ich bedenke, dass wir in Belgien im letzten Jahr für einen Parkplatz im matschigen Feld 15,-  (in Worten: fünfzehn!) Euronen zahlen mussten.
Der "Golden Circle" Stempel
An der Halle erwartete uns eine recht lange Schlange und es dauerte etwas, bis wir bemerkten, dass es einen separaten Einlass für "Golden Circle" Ticket-Inhaber gibt.
Aber auch hier war schnell klar, dass der Zeitplan der Veranstaltung nicht wirklich funktionierte.
Offenbar begann der Einlass schon später als angekündigt und die Einlasskontrollen dauerten dann wohl auch länger als geplant.

Nun waren wir gut in der Halle angekommen und hatten uns einen schönen Platz vor der Bühnenmitte ausgesucht.
Hier fiel mir auf, wie bereits eine Woche vorher in Belgien, dass der (teure) "Golden Circle" offenbar zwei Sorten von Menschen anzieht:
  • Die Hardcore-Fans, die Prince so nah wie möglich sein wollen, um das Geschehen auf der Bühne so genau wie möglich mitzuerleben und sich für das viele Geld ggf. die Butter wochenlang sehr dünn auf's Brot schmieren
  • Menschen, die zuviel Geld haben und halt mal "Purple Rain" live hören wollen, aber ansonsten kein grosses Interesse an der Musik von Prince haben
Die zweite Gruppe erkennt man daran, dass sie während der Show gerne von ihren Erlebnissen während des vergangenen Arbeitstages erzählen und ansonsten zwischendurch laut: "Purple Rain" oder "Kiss" rufen.
Diese Gruppe verbessert nicht unbedingt meine Stimmung.


Das Konzert begann nicht, wie angekündigt, um 20:30 Uhr.
Um circa 20:45 Uhr sahen wir, wie emsig Mitglieder des Hofstaates Zettel an die Arbeitsplätze der Musiker anbrachten. Offenbar die Setlist, die wohl tatsächlich erst unmittelbar vor der Show zusammengestellt wird.
Um kurz nach 21:00 Uhr, sahen wir dann, dass diese Zettel wieder ausgetauscht wurden. Da hatte der Meister also noch ein paar Änderungswünsche (offenbar strich er ein paar seiner Songs von der Liste, dass sollten wir aber erst später erfahren).




Und dann, um 21:15 Uhr, ging es los!
Maceo Parker betritt die Bühne und spielt mit der sehr weiblich besetzten New Power Generation "Pass the Peas"! Was für ein Opener!
Sollte es irgendwer nicht wissen: Maceo Parker ist am Saxofon sowas wie Gott in der Kirche. James Brown, George Clinton und Bootsy Collins haben seine Dienste in Anspruch genommen. Also genau die richtige Hausnummer für "The Purple One".
Wer da nicht mitwippt ist vermutlich tod...


Dann folgten zwei Cover-Songs, die von Andy Allo gesungen wurden.
Andy Allo ist relativ neues Mitglied der New Power Generation und in Fankreisen nicht unumstritten.
Mancher vertritt die Meinung, Prince hätte sich bei der Entscheidung, sie in die Band zu nehmen, mehr von seinen Hormonen, als von ihrem musikalischem Talent leiten lassen.
Ich kann das natürlich nicht beurteilen. Muss allerdings sagen, dass ich sie zwar auch recht schnuckelig finde, ihren Gesang aber auch mag. An der Gitarre ist sie mir nicht wirklich aufgefallen, aber wie soll man neben Prince an der Gitarre auch irgendwie besonders herausstechen? Das macht der Meister schon selber...
Und das ist auch das Stichwort für seinen Auftritt:
Irgendwann, während Andy's Performance, tauchte Prince dezent im Hintergrund auf und spielte dort zunächst unauffällig seine Gitarre.
Dafür, dass Prince sich gerne mit große Gesten präsentiert, war dieser Auftritt schon recht beeindruckend. Eben, weil er so unauffällig war.

Überhaupt fand ich es bei den Shows, die ich im Laufe der letzten Monate gesehen habe faszinierend, wie er den Mitgliedern der Band viel Freiraum für eigene  Solos gab und sich dabei im Hintergrund hielt, um die Aufmerksamkeit auf das jeweilige Solo zu lenken.


Dann war er endlich dran. Und mein Herzschlag verdoppelte sich sofort. Sein erster Song: Calhoun Square
Kein Hit aus den 80'ern oder den Warner-Alben dieser Zeit, sondern von "Chrystal Ball" aus dem 1998, welches Prince zuerst ausschliesslich online über seine damalige Website verkauft hat und das auch heute eher selten als Import in den Regalen liegt.
Aber eines meiner Top Alben von ihm. Wie ich sowieso zugeben muss, dass mir die Alben aus der Zeit nach Warner (als er sich in "0(+>" umbenannte) wesentlich besser gefallen, als die großen Hitalben der "Warner Ära".
Und "Calhoun Square" gehört ganz zweifelsfrei zu den Song, bei denen ich den unwiderstehlichen Drang verspüre, den Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufzudrehen...


Also eigentlich eine Konzert nach meinem Geschmack?


Von der Setlist zunächst schon. Es dauerte eine ganze Weile, bis mit "Nothing Compares 2 U" ein Titel kam, denn sicher jeder in der Halle kannte. Vorher kamen noch einige neuere Songs, ein paar Coverversionen zum Teil im Duett mit Damen aus der Band. Soweit so gut. Aber...


Da war zunächst mal der Sound.


Das ein Konzert laut ist, ist völlig in Ordnung. Aber wenn es nur laut ist, wird es wieder unangenehm.
Ob es nun an der Halle und dem Techniker, oder nur an dem Techniker lag, kann ich nicht beurteilen. Aber es fiel mehrmals auf, dass sich die Technik offenbar bei den Reglern vergriff. Da war mal der Hall zu viel, dort die Gitarre zu leise. Es war keine Glanzleistung. Und ich meine ein paar mal gesehen zu haben, wie auch Prince sehr böse Zeichen in Richtung Mischpult gemacht hat.


Ich erinnere mich an eher seltene Aufnahmen von Prince bei Soundchecks, bei denen er durch die ganze Halle spaziert, während die Band spielt und sehr klare Ansagen macht, wenn irgendwas nicht passt. Ich glaube nicht, dass ihm das gefallen hat, was er da in der "Rockhal" hören musste.


Und damit zum zweiten negativen Aspekt des Abends, die meiner Meinung nach mit dem Sound zusammenhängt: Die Konzertdauer.Nun muss man natürlich sagen, das zwei Stunden Show sicher kein Grund ist, seine Konzertkarte zurück zu geben. Und wenn ich "nur zwei Stunden" kritisiere, dann tue ich das auf sehr hohem Level. Bei manchen aktuellem Popstar, dürfte das gesamte Material nicht mal für zwei Stunden reichen. Aber bei Prince ist das schon ein recht kurzes Konzert.
 


Meine ganz spezielle, sehr spekulative Vermutung: Der verspätete Einlass und Konzertbeginn, könnten mit einem vergeigtem Soundcheck zu tun haben, der dem Meister die Lust genommen hat, mehr als unbedingt nötig zu spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Setlist um einige Prince-Songs gekürzt wurde, die Solos der NPG Mitglieder aber erhalten blieben. So kam es dann dazu, dass zu diesem Konzert häufig zu hören war, dass der Anteil der von den weiblichen Bandmitgliedern gesungenen Songs einfach zu hoch war.
Ich fand die Mädels an sich wirklich alle gut, aber tatsächlich wäre mir etwas mehr Prince lieber gewesen.



So endete das Konzert also mit gemischten Gefühlen. Der Sound, die Dauer der Show. Eher enttäuschend.
Auf der anderen Seite bin ich einfach immer wieder total begeistert, was Prince auf der Bühne für eine unglaubliche Performance gibt. Sollte er wirklich schlecht gelaunt gewesen sein, hat er es das Publikum nicht spüren lassen. Immer wieder heizte er uns an, zu singen, uns zu bewegen und was auch immer. Ich war nach den zwei Stunden fertig, wie nach einem anstrengendem Arbeitstag. Er scheint wirklich Spass an dem zu haben, was er da auf der Bühne veranstaltet. Und das er ein unglaublicher Musiker ist, muss hier wohl nicht nochmal erwähnt werden.


Gegen Mitternacht traten wir dann fast taub und erschöpft, die Rückfahrt nach Mönchengladbach an. Nachdem uns dass "Ersatznavi" noch die ein oder andere Seitenstraße Luxemburgs gezeigt hat und wir für sagenhafte 1,30 Euro pro Liter vollgetankt haben, kamen wir dann gegen 3:30 Uhr zu Hause an.
Bis ich dann soweit runter kam, dass ich endlich schlafen konnte, wurden es 4:00 Uhr.

Um 7:00 Uhr rief mich allerdings der Wecker schon wieder zur Arbeit, die ich wohl eher wie ein Schlafwandler bewältigt habe. Zur wirklichen Top-Leistung war ich nach drei Stunden Schlaf nicht in der Lage. Naja, man wird nicht jünger...



Am kommenden Donnerstag werden wir dann zum nächsten und zunächst letztem Prince Konzert in die Arena nach Köln fahren.
Dazu muss ich sagen, dass das letzte Prince Konzert in dieser Halle, das neben dem Luxemburger, schlechtesten der Künstlers gehört, das ich je erlebt habe. Auch dort war der Sound recht mies und auch die Show ging recht schnell zuende.
Nun hoffe ich, dass der Sound in der ehemaligen Köln-Arena mittlerweile akzeptabel ist und wir dort einen sensationellen Abend erleben werden.

Ich hoffe? Nein ich weiß es! Es wird großartig!


Die Stehplatztickets im Innenraum der Arena sind zwar mittlerweile Ausverkauft, aber es gibt noch Sitzplatzkarten.
Und auch, wenn ich hier einiges Negatives zum Konzert in Luxemburg geschrieben habe, kann ich trotzdem nur dringend emfehlen: Karten kaufen, hingehen und sich begeistern lassen.
Wer Prince noch nie live gesehen hat, hat keine Ahnung über wen ich hier geschrieben habe. Und dass kann auch kein Album oder Video ersetzen.



Zum Abschluss noch ein paar Bilder, die ich in Luxemburg gemacht habe und die mich letztlich daran erinnern, dass ich einen tollen Künstler live erleben durfte...



















Gutzuwissen







Freitag, 8. Juli 2011

Mit meinen Augen: Prince am 6.7.2011 in Gent (Belgien)

Bin geistig immer noch nicht vom Konzert zurück und werde daher hier auch nichts dazu erzählen. Wobei ich eh der Meinung bin, dass man ein Prince Konzert nicht wirklich beschreiben kann. DAS MUSS MAN ERLEBEN!
Vor dem Konzert wies wohl eine junge Frau auf französisch, flämisch und englisch darauf hin, dass "The Artist" darum bittet, keine Fotos zu machen.
Leider spreche ich kein französisch, flämisch oder englisch. Blöd, dass ich keine dieser Sprachen richtig verstehe... Sorry... ;-)
Wirklich lustig, wo die Toiletten, die auf dem
Gelände standen, hergestellt werden...



















Gutzuwissen