Samstag, 13. November 2010

Letzte Warnung: Dä Prinz kütt!

Nur damit mir niemand vorwerfen kann, ich hätte nix gesagt:
Am 18.11.2010 spielt Prince im GelreDome in Arnhem (Niederlande).

Ich durfte in diesem Jahr bereits drei mal den wahrscheinlich besten Live-Performer der Welt erleben und es war jedes mal einfach überwältigend. Zuletzt noch am vergangenem Montag in Belgien:
8. November 2010, Sportpaleis Antwerpen: Prince live - Die Halle kocht...
Als Prince auf der Bühne erschien, dauerte es keine sechzig Sekunden und niemand saß mehr auf seinem teuer bezahltem Sitzplatz. Rund fünfzehntausend Menschen tanzten, klatschten und sangen mit "The Artist" um die Wette.
Was einem da auf der Bühne geboten wird, lässt sich eigentlich nicht beschreiben.

Wenn man die Berichterstattung über Prince in den letzten Jahrzehnten im Kopf hat, dann ist das jemand, der mal in den 80'ern gute Musik gemacht hat ("Kiss", "Purple Rain" und das Album "Sign 'o' the time"), seitdem aber eigentlich nicht mehr, mit Ausnahme vielleicht des jeweils gerade erschienenen, das ja dann doch wieder ganz gut ist...
Der, der sich merkwürdige Namen gibt, "Sklave" auf die Wange schreibt, Mitglied bei den Zeugen Jehovas ist, eine kaputte Hüfte hat und seine Videos von YouTube entfernen lässt. Ein völlig Durchgeknallter.
Ach ja, ein Hinweis auf die Körpergröße darf natürlich nicht fehlen...
Ich habe mir 1986 mein erstes Prince Album gekauft, nachdem ich damals im Musik-TV des öfteren Videos von ihm sah, die ich "nicht schlecht" fand. Das Album war das damals Aktuelle: "Parade".
Was ich da auf einmal zu hören bekam, hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Sowas hatte ich noch nie gehört. Ein absolutes Durcheinander von unterschiedlichen Stielarten, die völlig respektlos miteinander vermischt wurden, merkwürdig abgemischte Instrumente und Melodien die irgendwie "unordentlich" klangen. Phänomenal!
Dieses und auch die weiteren Alben, die dann im Laufe der Zeit dazu kamen, festigten meinen Eindruck, dass dieser Mann tatsächlich ein "Genie" ist.  
Und dann sah ich ihn zum Ersten mal "live".
Ich hatte zuvor schon einige Künstler live gesehen (darunter ABBA und die Originalbesetzung von Pink Floyd mit The Wall), aber was ich bei Prince erlebt habe, war absolut überwältigend.
Das war kein Konzert, wo ein Song nach dem Anderen vorgetragen wurde.
Das war eine Explosion. Da wurden Songs miteinander vermischt, umarrangiert und so kraftvoll präsentiert, das man es einfach nicht fassen konnte. Und ununterbrochen die Aufforderung an das Publikum: Mitmachen: Clap your hands, stomp your feet!
Der einzige Gedanke, der während der Show in mein Hirn kommt ist: Unglaublich! Bitte hör nie mehr auf!
Und dann ist es irgendwann doch vorbei. Ich bin erschöpft, heiser und verschwitzt. Und versuche, wenigstens einen Teil des gerade gesehenen in meinen Hirnspeicher zu bekommen. Wer weiss, wann man das nochmal erleben darf...
Nachdem ich die letzten acht Jahre keine Chance hatte Prince live zu sehen, habe ich ihn in diesem Jahr, wie gesagt, bereits drei mal gesehen. Und vierundzwanzig Jahre nach meinem ersten Prince-Album, bin ich immer noch genauso überwältigt von seiner Performance. Keine Show war wie die Andere. Die Songs jedes mal neu arrangiert. Ich denke da z.B. an "Forever in my life": In Berlin sang er, nur von der Rhythmusmaschine begleitet, den Song ohne weiter Instrumente, mit dem Publikum als Chorbegleitung. Am Montag in Belgien wiederum, begleitete er sich selber auf dem Bass, wobei der Song sich dann zu einem "Bassbattle" entwickelte. Er holte seine Bassistin auf die Bühne und lieferte sich dann mit ihre eine "Bass-Solo-Schlacht" Es war unglaublich!
Das Konzert in Belgien, wurde 120 Stunden vorher erst bekannt gegeben. Nur in speziellen Foren tauchte am Mittwoch der Hinweis auf, das am nächsten Montag die Show stattfinden wird. Trotz dieser extrem kurzen Vorlaufzeit, war die Arena ausverkauft. Und das bei Preisen bis zu 130,- Euro.
In der vergangenen Woche waren zwei Prince-Konzerte im Madison Square Garden innerhalb von nur dreißig Minuten ausverkauft!

Umso wertvoller mein Hinweis an dieser Stelle:
Aktuell sind für Donnerstag wohl noch Karten zu bekommen

Weitere Termine für Europa sind zur Zeit nicht bekannt. Und da man bei Prince nie weiß, was er als nächstes tun wird, also auch nicht, ob er jemals wieder in die Gegend kommt, kann ich nur dringend raten:
Karte kaufen! Hinfahren! Überwältigen lassen!

Vergesst den ganzen Müll, der über Prince so veröffentlicht wird. Prince ist mit seinen 52 Jahren  besser als je zuvor. Er hat sich eine Unabhängigkeit geschaffen, wie sie wohl kein zweiter populärer Künstler sonst hat. Er macht was er will und er hat augenscheinlich großen Spaß daran sein Publikum zu unterhalten. 


Gutzuwissen


P.S.: Hier kann man mal sehen, was man aus zwei Akkorden machen kann...:




Samstag, 30. Oktober 2010

Zwei Meldungen, oder: "Halloween - yeah, yeah, yeah..."

  • Der Bundesvorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Mißfelder, sieht im Feiern von Halloween einen Angriff auf christliche Werte und Traditionen.
In einem Gastbeitrag für BILD am SONNTAG schreibt er: „Wollen wir unsere Kinder lieber mit Monstermasken zum Bonbonbetteln auf die Straße schicken, anstatt ihnen das religiöse Fundament unserer Gesellschaft näher zu bringen? Ich sage: Nein. Wir sind in der Pflicht, christliche Traditionen gegen den Zeitgeist zu verteidigen, mag er noch so locker daherkommen.“ Bild.de, 30.10.2010
  • Der Staatsratsvorsitzende der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Walter Ulbricht, sieht im Hören der Beatles einen Angriff auf sozialistische Ziele und Traditionen.
In einer Rede auf dem 11. Plenum des ZK der SED (16. bis 18. Dezember 1965) erklärt er „Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“ 


Gutzuwissen


Donnerstag, 23. September 2010

Findichgut: OK Go - White Knuckles

Ich bin wirklich nicht besonders gut darüber informiert, was so im Bereich der aktuellen Popmusik gerade angesagt ist. Deshalb werden sich Kenner der Szene sicher darüber amüsieren, dass ich erst gestern von der Band "OK go" erfahren habe.
Gleich in zwei der Blogs die ich regelmäßig lese, wurde das Video vorgestellt, dass ich nun auch auf meiner Seite vorstelle.
Ich habe es in den letzten 24 Stunden mindestens schon zwanzig mal angeschaut und bin immer wieder begeistert.
Das gesamte Video, besteht nur aus einem einzigem "Take". Also ohne einen einzigen Schnitt. Und, da man es auf dem Startbild nicht sehen kann: Außer den Bandmitgliedern spielen noch ein paar Möbel und jede Menge Hunde mit. Und, wenn ich das richtig gesehen habe eine Ziege (ungefähr bei Minute 2:50).
Was für eine atemberaubende Choreographie bei dieser Besetzung herausgekommen ist, muss man einfach gesehen haben. Ich kann es jedenfalls nicht beschreiben.
Auf http://www.uiuiuiuiuiuiui.de/ habe ich gelesen, dass dieses Video in vier Tagen 124 mal gedreht werden musste, bis endlich alles so passte, wie man es hier sehen kann (man beachte z.B. das "Abklatschen" bei Minute 2:30).
Ob es nun daran liegt, dass ich das Video so oft gesehen habe, oder ob es auch ohne das Teil so wäre: Mir gefällt sogar der Song an sich. Klingt für mich ein wenig wie eine Mischung aus "Daft Punk" und "Prince".
Überlege jedenfalls ernsthaft, mir das Album zu kaufen...
Aber jetzt erst mal endlich das Video:


Ist das der Wahnsinn?
Dieses Video ist allerdings nicht das erste sensationelle Machwerk der Herren. Bereits über 17 Millionen mal wurde auf YouTube, zu Recht, der Clip zu "This Too Shall Pass" angesehen, das, ebenso atemberaubend, nur aus einem Take besteht. Hier allerdings spielen keine Hunde, sondern eine merkwürdige Konstruktion die Hauptrolle, neben der der "Domino-Day" bei RTL extrem alt aussieht...



Auf dem offiziellem YouTube Kanal http://www.youtube.com/user/OkGo gibt es noch jede Menge weitere interessantes Material zu sehen, das zeigt, das die Band schon ein wenig durchgeknallt ist. Aber das macht ja erst richtig Spass...
Leider kann man in Deutschland eines der dort hochgeladenen Videos nicht anschauen. Ob dies irgendwelche technischen Gründe hat, weiß ich leider nicht genau. Da aber auch dieser Clip wiederum toll anzuschauen ist, möchte ich auch diesen gerne hier vorstellen:


So. Das muss erst mal reichen.
Ich werde mir jetzt die nächsten Stunden noch ein paar mal die Videos anschauen und mich dann wieder mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigen. Nahrungszufuhr und Körperpflege zum Beispiel...

Gutzuwissen



Montag, 6. September 2010

Mit meinen Augen: Night of the Prog, 4.9.2010, Loreley



Das war meine "Night of the Prog". Es war ein Tag mit herrlichem Wetter und jeder Menge handgemachte Musik. Klar, das war natürlich kein Vergleich zu meinen Prince-Konzerten vor ein paar Wochen, aber doch durchaus OK.
Speziell MARILLION hat mich schon sehr beeindruckt. Die Herren wissen mit ihren Instrumenten umzugehen. Wer die Band bei den kommenden DEEP PURPLE Konzerten im Vorprogramm sehen wird, bekommt sicher keine 80'er Nostalgieshow. Vermutlich nicht mal "Kayleigh" zu hören.
Mit STEVE HOGARTH als großartigem Sänger, klingt die Band für mich, als jemand der sich mit der Kapelle nie besonders beschäftigt hat, so rund und gut abgestimmt, dass ich mir gar keinen anderen Performer an der Spitze vorstellen kann.
Auf jeden Fall habe ich diesen Tag, die Musik und die tolle Stimmung auf der Loreley sehr genossen...

Gutzuwissen


Donnerstag, 26. August 2010

Millionen Fliegen können nicht irren, oder, der Unterschied zwischen Thilo Sarazzin und mir

Interessiert es eigentlich irgend jemanden, was das Ergebnis meines letzten Gang auf das WC gewesen ist? Ich sag nur stinkt, ist braun und irgendwie ekelig.
Wohl eher nicht...
Bei Herrn Thilo Sarazzin scheint das anders zu sein. Nicht das er sich für meine Exkremente interessiert. Nein, die Öffentlichkeit interessiert sich zur Zeit brennend für das, was Herr Sarazzin so absondert.
Herr Sarazzin ist in seinem Hauptberuf Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Dort ist er zuständig für Informationstechnologie, Risiko-Controlling und Revision“. Daneben beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit der Frage der genetischen Grundlage der Intelligenz.
Damit beschäftigt er sich im weitesten Sinne mit einer Wissenschaft, die im 15. Jahrhundert in Spanien ihren Ursprung hat. Dort versuchte man in der Pferdezucht einen Weg zu finden zwischen „guten“ und „schlechten“ Tieren zu unterscheiden indem man sich mit ihrer Herkunft („rraça“ = Rasse) beschäftigte. In den folgenden Jarhunderten wurde diese „Rassentheorie“ auch auf den Menschen angewendet. Man versuchte verschiedene menschliche Gruppen zur Klassifikation in Rassen einzuteilen.
Gerade auch in Deutschland entwickelte sich die Lehre von den Rasse prächtig.
Unter anderen führte Immanuel Kant den Begriff „Rasse“ (in der französischen Schreibweise „Race“) mit der entsprechenden wissenschaftlichen Untermauerung in Deutschland ein. Er definierte vier Rassen, die sich in ihrer Bildungsfähigkeit unterschieden. In der Spitze der Vernunftbegabten standen die weißen Europäer: „In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der ‚race‘ der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.“
Ende des 19. Jahrhunderts war die Entwicklung der Rassentheorie weitgehend abgeschlossen und man begann, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Erste Projekte zur Züchtung von „rassisch hochwertigen“ Menschen wurden durch gezielte Partnerwahl in Deutschland und England schon in den 1890er Jahren begonnen. In den USA und Skandinavien traten Fortpflanzungsverbote und Zwangssterilisationen sogenannter „Minderwertiger“ in Kraft.
Den Höhepunkt erreichte die Rassentheorie in Deutschland in der Zeit des Faschismus. Hier wurde sie zum zentralen Bestandteil der Politik und gipfelten in Millionen Toten in den Konzentrationslagern und den Schlachtfeldern des zweiten Weltkriegs.
Spätestens mit dem Ende des Krieges, begannen sich endlich die Skeptiker dieser „Wissenschaft“ durchzusetzen. Ein von der UNESCO eingesetztes Komitee von Anthropologen und Soziologen veröffentlichten 1950 eine Erklärung zur Rassenproblematik in der festgestellt wird, das die Einteilung der Menschen in „Rassen“ anhand ihrer Herkunft oder Religion keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält. Wenn überhaupt, könne man bei „Menschenrassen“ nur aufgrund physischer und physiologischer Unterschiede sprechen.
Auf keinen Fall gebe es irgendwelche Belege für rassistisch Bedingte Eigenschaften wie Intelligenz oder dem Temperament.
Inzwischen gilt die „Rassentheorie“ als völlig überholt.
Nicht zuletzt durch die Entschlüsselung des menschlichen Gene weiß man heute, das selbst äußerliche Unterschiede wie Haut- und Haarfarbe, Haarstruktur und Nasenform lediglich Anpassungen an unterschiedliche Klima- und Ernährungsbedingungen sind, die nur von einem kleinen Untergruppe der Gene bestimmt werden.
Soweit die Wissenschaft.

Nun dauert es aber oft eine ganze Weile, bis sich Erkenntnissen der Wissenschaft wirklich durchsetzen.
Die Erkenntnis z.B., das die Erde eine Kugel ist, hat Jahrhunderte gebraucht, bis sie nicht mehr bezweifelt wurde.

So ist es auch kein Wunder, dass die Rassenlehre, die über Jahrhunderte als richtig und gültig gelehrt wurde, auch heute noch mehr oder weniger unterschwellig in den Köpfen der Menschen herumschwirrt.

Passt diese Lehre doch wunderbar in unsere Urinstinkte, die uns zur Distanz zu allem Fremden und Unbekannten mahnt. Freund oder Feind? Gut oder Böse? Die Entscheidung muss blitzschnell gehen. Also gehe ich im Zweifel lieber auf die andere Straßenseite, wenn mir eine Gruppe dunkelhäutiger Jugendlicher entgegenkommt. Man weiß ja nie...

Und wenn man erst mal mit ein paar Promille an dem Stammtisch seiner Kneipe sitzt, oder -die moderne Form des Stammtisch- die Kommentarspalten diverser Onlineseiten besucht, merkt man schnell, das „der gesunde Menschenverstand“ von der Wissenschaft nicht einfach so außer Kraft gesetzt werden kann.

Und dann gibt es noch die, die diese rassistische braune Soße als Ideologie offensiv in die Öffentlichkeit bringen.
Entweder dumpf, laut und aggressiv, weil sie einfach zu dumm sind um zu erkennen, was sie da für einen Blödsinn verzapfen, aber öfter eher unterschwellig, freundlich im feinen Outfit, weil sie sich einen Vorteil von dieser Ideologie versprechen.

Wie leicht ist es, dem Volk jemand zum Fraß vor zu werfen, der noch kleiner und schwächer ist, als man selber und dem man für alles Elend das man hat, verantwortlich machen kann.

Was würde passieren, wenn die Menschen sich mit den tatsächlichen Ursachen der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Situation unserer Zeit beschäftigen würde?
Nein, da nehmen wir uns lieber die Muselmänner und Muselfrauen vor, erklären, dass ihre mindere Intelligenz unser schönes Land in den Abgrund reißt und feiern die „wenigen Mutigen“ die sich trauen, das in aller Öffentlichkeit zu verkünden.

Die auflagenstärkste „Tageszeitung“ und das auflagenstärkste politische Wochenmagazin, „Bild“ und „Spiegel“ waren sich beide nicht zu schade „Vorabdrucke“ der Ergüsse des Herrn Sarazzin zu veröffentlichen, die in bemerkenswert plumpen Worten eine These vertreten, die längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehört.

Und die Massen stürzen sich auf dieses Machwerk, wie die Fliegen auf den Kothaufen.

Das Buch ist, bereits vor der Veröffentlichung, auf Platz eins der Bestsellerlisten. In allen Medien wird dieses Werk rauf und runter diskutiert. Meistens mit einem unterschwelligem „der Mann hat doch Recht!“. Im besten Fall mit einer vorsichtigen Kritik an der „scharfen Wortwahl“. Aber praktisch nie mit einer einfachen Widerlegung seiner leicht zu durchschauenden rassistischen Ideologie.

Thilo Sarazzin, ist ein Mann aus „gutem Hause“. Er hatte die Möglichkeit, sein Abitur auf dem feinem Gymnasium Petrinum, dem ältesten Gymnasium in Recklinghausen zu machen und brachte es 1973 sogar zum Doktortitel. Dann machte er mit Hilfe der SPD Karriere im öffentlichen Dienst. Eine gepflegte Mischung aus Positionen in der Wirtschaft und Politik (u.a. Vorstandsmitglied Deutsche Bahn, Senator für Finanzen in Berlin und Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank).
Der Mann hat nie finanzielle Sorgen gehabt, sich nie für seinen Lebensunterhalt die Finger schmutzig machen oder gar mit den Sorgen beschäftigen, die Millionen Menschen haben, wenn im Bundestag mal wieder Kürzungen im Sozialwesen beschlossen werden.
Aber er schüttet kübelweise Schmutz über genau diese Menschen aus. Seine Empfehlungen an Hartz 4 Empfänger, statt der Heizung doch lieber noch einen warmen Pullover anzuziehen und ähnliche
Vorschläge, sind in „guter“ Erinnerung.

Mit seinem Buch wird er wieder mehr Geld verdienen, als der normale Arbeitnehmer in seinem ganzen Leben verdient. Und die großen Medien unterstützen ihn mit Kräften dabei.

Das ist der große Unterschied zwischen meinen Exkrementen und denen von Herrn Sarazzin.

Aber, halt...

Was wenn er vielleicht doch recht hat?

Zerstören die Muslime mit ihrer mangelnden Intelligenz vielleicht doch die Intelligenz unserer Nation?

Etwas könnt dafür sprechen:

Sarazenen ist ein Begriff, der ursprünglich einen im Nordwesten der arabischen Halbinsel siedelnden Volksstamm bezeichnete. Im Gefolge der islamischen Expansion wurde der Begriff in lateinischen Quellen und im christlichen Europa als Sammelbezeichnung für die muslimischen Völker, die ab ca. 700 n.Chr. in den Mittelmeerraum eingedrungen waren, verwendet, meist in angstgeprägtem Sinn
Besonders in Frankreich und der Schweiz ist noch heute der Familienname Sar(r)asinbzw. Sar(r)azin verbreitet, in der deutschsprachigen Schweiz auch Saratz, in Italien und der italienischsprachigen Schweiz Sar(r)aceno, Sar(r)acino, im Englischen die aus dem Französischen bzw. Anglonormannischen noch weiter entwickelte Form Sarson. Vorläufer solcher Namen ist im Mittelalter ein in den lateinischen Quellen seit dem 11. Jh. vielfach dokumentierter Name oder Beiname Saracenus, der in vielen Fällen wegen einer „sarazenischen“ Herkunft des Trägers, in anderen Fällen aber auch nur wegen eines zeitweisen Aufenthaltes bei den „Sarazenen“ oder, wie lat. Maurus, nordfrz. Moreau, engl.Moore, zur Hervorhebung einer besonders dunklen Haut- oder Haarfarbe entstand. Sofern der Name erst im Spätmittelalter in Gebrauch kam, ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, dass er im Hinblick auf die mögliche Bedeutung „Zigeuner“ gewählt wurde. (Zitat „Wikipedia“ bei denen ich mich auch an anderer Stelle zur Recherche bedient habe)

Im Klartext: Die Vorfahren Thilo Sarazzin waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Muslime!

Dann wäre Thilo Sarazzin, wenn ich seiner Kernaussage glauben soll, also kein gefährlicher Brandstifter und Hetzer, sondern einfach nur ein minderintelligenter Nachfahre irgend einer muslimischen Sippe.

Unter dem Aspekt bekommt die ganze Geschichte ja glatt eine humoristische Note...

Gutzuwissen


Dienstag, 6. Juli 2010

Mir fehlen die Worte, aber der ROLLING STONE hat welche...

Ich kann leider immer noch nicht in Worte fassen, was ich gestern Abend in Berlin bei Prince erlebt habe. Aber der ROLLING STONE beschreibt hier das Konzert vom Vorabend. Und da finde ich 'ne Menge wieder...
http://www.rollingstone.de/news/article.php?article_file=1278333639.txt&showtopic=The%20Pop%20Life

Gutzuwissen

Mittwoch, 9. Juni 2010

Medien, Macht & Manipulation



Unabhängig - Überparteilich.
Dieses Versprechen steht über der gesamten deutschen Medienlandschaft.
Eine Zensur findet nicht statt und jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern.
Und trotzdem habe ich ständig das Gefühl von den großen Meinungsanbietern im Rundfunk, Presse und im Netz einen Brei von manipulativen Halbwahrheiten vorgesetzt zu bekommen.
Oft kann ich nicht mal beschreiben, wieso mich dieses Gefühl beschleicht. Ich spüre einfach: "Da kann doch irgendwas nicht stimmen".
Dann weiß ich aber manchmal sehr genau, worin die Manipulation besteht. Welche Fakten unterschlagen werden. Manchmal versuche ich, diese Dinge in Form von Blockbeiträgen zu dokumentieren.
Ich habe zur Zeit rund dreißig halbfertige Beiträge in der Pipeline, die ich leider wohl nie fertig bekomme.
Oft liegt es daran, dass eine neue Halbwahrheit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und die letzte einfach in den Hintergrund rutsch.
Oft liegt es aber auch daran, dass mir die richtigen Worte und die Zeit zur Aufklärung fehlen. Denn meistens sind die Themen um die es geht, so komplex, dass ein Blockbeitrag diesen eigentlich gar nicht gerecht werden kann.

Eins stelle ich allerdings immer wieder fest:

Meinung macht, wer Macht hat!

Wir haben zwar formal eine Meinungsfreiheit. Aber, man muss es sich auch leisten können, diese Freiheit nutzen.
Und so ist es kein Wunder, dass die öffentliche Meinung eben von denjenigen geprägt wird, die es sich leisten können. Warum? Weil es der Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen dient.

In der Tat, lassen sich viele Merkwürdigkeiten in den Medien einfach erklären, indem man sich fragt: Wem nützt das?
Das gilt übrigens genauso für die reale Politik. Genaugenommen, gibt es hier eine Wechselwirkung.
Klar, was nützt es mir, wenn ich meine Meinung zwar in der Öffentlichkeit durchsetze, sie sich aber nicht in konkrete politische Entscheidungen umsetzt?
Und politische Entscheidungen wiederum, beeinflussen letztlich unser aller Leben...

Medien machen Meinung!
Den meisten Menschen ist vermutlich gar nicht klar, wie massiv die Medien unsere Meinung beeinflussen. Und daher ist es so wichtig, sich mit dem, was uns Tag für Tag vorgesetzt wird, kritisch auseinander zu setzen. Je bewusster wir wahrnehmen, was wir Tag für Tag vorgesetzt bekommen, um so eher sind wir in der Lage die Dinge selber einzuordnen.

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich den Kurzfilm "Schwarz wie Milch" sah.

Ich verfolge schon eine ganze Weile lang den Block "Nachdenkseiten"
Dieser Block setzt sich in verständlicher Sprache mit politischen Themen auseinander und ich bin immer wieder erstaunt, welche neuen Perspektiven, abseits des Mainstreams, hier aufgezeigt werden.
Häufig hat sich hier die Antwort auf mein Gefühl "da kann doch was nicht stimmen" gefunden.
Selbst wenn man am Ende zu einem anderem Schluss als die Autoren kommt, möchte ich diese Informationsquelle keinesfalls missen. Und sie hiermit auch dem geneigten Leser dringend ans Herz legen!

Und zum Abschluss noch dieses:
Gestern Abend lief mal wieder "Neues aus der Anstalt" im ZDF. Eine Sendung, die mich, im Gegenteil zu dem meisten was ich sonst so im Fernsehen sehe, immer wieder dadurch überrascht, weil dort oft Dinge gesagt werden, die man sonst so in dieser Deutlichkeit nicht hört.
Die gestrige Ausgabe, war die letzte mit Georg Schramm, der bisher neben Urban Priol durch die "Anstalt" geführt hat.
Georg Schramm ist ein Kabarettist, der mir mit seinen Beiträgen (nachdem ich mich an ihn gewöhnen musste), manchmal sogar eine Gänsehaut verschafft hat. Trotz der scheinbar harten Figur, haben seine Reden oft einen unheimlich emotionalen Hintergrund. So ging es mir auch bei seiner Abschiedsrede, die er als Kandidat für die Position als Bundespräsident gehalten hat:


Ich hoffe dass uns Georg Schramm in irgendeiner Form im TV erhalten bleibt. Der Mann ist großartig!
Und ich hoffe, dass die Sendung "Neues aus der Anstalt" auch in Zukunft ihre Schärfe behält. Wobei ich mir vorstellen kann, dass beim u.a. durch Roland Koch auf konservativen Kurs getrimmte ZDF, dieser Sendung ein eisiger Wind entgegen schlägt..

Gutzuwissen

Samstag, 22. Mai 2010

Findichgut: Flashmob zum Geburtstag

Dieser dänische Busfahrer hat Geburtstag. Sein Arbeitgeber (?) überrascht ihn mit einer tollen Aktion.
Und jetzt: Einfach mitfreuen...


Gutzuwissen

(Nach einem Hinweis über http://www.uiuiuiuiuiuiui.de/)

Donnerstag, 6. Mai 2010

Apple ist so cool...

...wenn man Apple cool findet.

Allerdings findet es Apple gar nicht cool, wenn man die allgemeine Begeisterung über alles auf dem der angefressene Apfel gedruckt ist, nicht so ganz teilt.

US-Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres, hat sich erlaubt, einen eher harmlosen Scherz über das so toll zu bedienende Ei-Telefon zu machen. Sie hat -vergeblich- versucht, eine SMS zu schreiben.

Das fand die Mannschaft von Steve Jobs nicht lustig.

Also entschuldigte sich Frau DeGeneres in der nächsten Sendung für ihren Scherz.



Trotzdem verstärkt dieser Vorfall mich darin, mir kein Apple "iRgendwas" ins Haus zu holen.

Solange man das noch selber entscheiden kann...

Gutzuwissen

Sonntag, 28. März 2010

Findichgut: Felix Da Housecat - We All Wanna Be Prince


Felix Da Housecat - We All Wanna Be Prince

FELIX DA HOUSECAT | MySpace Music Videos


Auch wenn es mir manchmal ein wenig auf die Nerven geht. dass mein Lieblingsartist Prince meistens nur auf seine Rolle reduziert wird, die er in den 80'er Jahren gespielt hat, habe ich an dem Video von Felix da Housecat schon meinen Spass. Wie hier Elemente der frühen Prince-Videos in einen aktuellen Clip integriert werden, ist schon ganz originell...

Gutzuwissen

Mittwoch, 10. März 2010

Findichgut: Mashup vs. DELUX MUSIC


Hab ich eigentlich schon mal öffentlich erwähnt, dass ich auf sogenannte Mash-Up's stehe?
Dort werden verschiedene Songs so miteinander vermischt, bis etwas völlig Neues entsteht.
Ein tolles Beispiel ist dieses Video: "Blue Monday" von "New Order" und "In-a-gadda-da-vida" von "Iron Butterfly" (mit dem ich mir vor Jahrzenten mal meine Lautsprecher gefetzt habe...) werden hier zu einem gemeinsamen Stück vereint. Auf so eine Idee muss man kommen. Und dann auch noch umsetzen.
Ich kann jedenfalls stundenlang die verschiedensten Mixes hören und bin immer wieder extrem beeindruckt. Ein kräftiges "RESPEKT!" an die DJ's, die das zusammenbasteln...
Bei dieser Gelegenheit ein TV-Tipp:
Jeden Samstag bringt DELUXE MUSIC, das derzeit definitiv beste frei empfangbare Musikfernsehen, ab 20:15 Uhr die Sendung "DISCO DELUXE". Dort wird bis Mitternacht gemischt, was das Musikvideoarchiv so hergibt.

Gutzuwissen

Und hier noch ein paar weitere spannende Sachen:

DJ Zebra - I'm a Fireman from alternative boris on Vimeo.

DMF - Smooth Romance from Marc Johnce on Vimeo.


DJ Morgoth - Never Gonna Give Your Teen Spirit Up from alternative boris on Vimeo.

Dienstag, 23. Februar 2010

Nationalstolz: sehr gut / Rechnen: mangelhaft

Das wir in Deutschland schon mal dazu neigen, uns für den Mittelpunkt der Welt zu halten, ist ja nun wirklich nicht's Neues.
Manchmal ist das brandgefährlich, manchmal lustig und manchmal einfach nur peinlich...
Gerade stolpere ich über die Schlagzeile bei BILD-Online: 


OLYMPIA: WIRBEL UM MEDAILLENSPIEGEL IN VANCOUVERWer ist denn nun wirklich besser – die Amis oder wir?

Olympia: Wirbel um Medaillenspiegel: Sind wir oder die Amis die Besten?

Da jammert das offizielle Sprachorgan der Volksseele:

Nach dem Sensationssieg unserer Gold-Mädels Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad im Langlauf-Teamsprint sind wir nach Goldmedaillen wieder gleichgezogen mit dem US-Team!
Und nicht nur das: Dank der Silbermedaillen des Skisprung-Teams und desLanglauf-Duos Tim Tscharnke/Axel Teichmann haben wir die Amis im Medaillenspiegel sogar überholt.
FOTOGALERIEVergrößern
Curling (10): Corinna Scholz, Melanie Robillard, Andrea Schöpp (Skip), Monika Wagner und Stella Heiß (v.li. alle SC Riessersee) wurden im Dezember Europameister, lösten das Olympia-Ticket
SCHON 44 TICKETS VERGEBEN
DAS SIND DIE DEUTSCHEN OLYMPIA-STARTER
Foto: AP
1 von 29
Sind wir jetzt also offiziell die Besten der Welt bei Olympia in Vancouver?
Zumindest nach der europäischen Zählweise lautet die Antwort: ja! Sieben Mal Gold, neun Mal Silber und fünf Mal Bronze, das macht 21 Medaillen. Das sind zwar insgesamt vier weniger als die USA, die haben bei gleicher Anzahl an Goldmedaillen aber weniger Silber gewonnen. Und bei uns gilt schon immer: Gold gilt mehr als Silber, Silber mehr als Bronze.
Nicht so aber in den USA! Da stehen die Amis weiterhin auf Platz eins, ebenso auf der offiziellen Homepage Vancouver2010.com. Grund: Hier werden einfach alle Medaillen gleichwertig zusammengezählt.
Eine offizielle Version des Internationalen Olympischen Komitees gibt es nicht. Christian Klaue, Pressesprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), zu BILD.de: „Es gibt nur inoffizielle Versionen des Medaillenspiegels. Das kann jeder machen, wie er will.“
Schön und gut. Aber mal ehrlich, liebe USA: Eure Rechnung ist doch Quatsch!
Beispiel: Wollt ihr wirklich in einem Medaillenspiegel zufällig hinter Kasachstan oder Argentinien landen, nur weil die 20 Mal Bronze geholt hätten, ihr aber „nur“ 19 Mal Gold? Seht ihr...
Nun, dass bei der BILD Fakten oft als belastend empfunden werden, ist eine Binsenweisheit. Trotzdem ist es erstaunlich, dass man bei BILD den Leser offenbar für so unterbelichtet hält...
Also: Hefte raus! Klassenarbeit!

Deutschland hat:
7 x Gold
9 x Silber
5 x Bronze
= 21 Medaillen

USA hat:
7 x Gold
8x Silber
10 x Bronze
= 25 Medaillen

25 ist mehr als 21. Damit führt die USA also in absoluten Zahlen...

Nun heißt es bei BILD allerdings:
"Wollt ihr wirklich in einem Medaillenspiegel zufällig hinter Kasachstan oder Argentinien landen, nur weil die 20 Mal Bronze geholt hätten, ihr aber „nur“ 19 Mal Gold? Seht ihr..."
Und belehrend: "Und bei uns gilt schon immer: Gold gilt mehr als Silber, Silber mehr als Bronze."

Da ist natürlich was dran. Also zählen wir nochmal die Medaillen, bewerten diese aber: Gold gilt mehr als Silber, Silber mehr als Bronze.

Das heißt, wir zählen eine Goldmedaille mit drei, eine Silbermedaille mit zwei und eine Bronzemedaille mit einem Punkt:

Deutschland hat:
7 x 3 (Gold) = 21
9 x 2 (Silber) = 18
5 x 1 (Bronze) = 5
= 44 Punkte

USA hat:
7 x 3 (Gold) = 21
8 x 2 (Silber) = 16
10 x 1 (Bronze) = 10
= 47 Punkte

47 ist mehr als 44. Damit führt die USA also auch nach Punkten.

Um im Medaillenspiegel also vor den USA zu stehen, dürfte eine Bronzemedaille gar nicht oder mit maximal 0,1 Punkt gezählt werden...
Somit muss man wohl davon ausgehen, dass der offizielle Medaillenspiegel des olympischen Komitees, doch eher den Tatsachen entspricht.
Und, mal im Ernst: Ist das nicht trotzdem ein großartiges Ergebnis? Platz zwei hinter den USA mit ihren fast vier mal so vielen Einwohnern?
Ich bin mächtig stolz auf unsere Sportler in Vancouver! 

Eigentlich ist das alles ja keinen eigenen Blogeintrag wert. Bei der BILD halte ich es eh mit den Ärzten:


Lass die Leute reden und lächle einfach mild,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!

Wenn, ja wenn ich nicht diesen Medaillenspiegel bei ZDF.de gesehen hätte:



Sechs, setzen!

Gutzuwissen